Schilddrüse und Knoten: Wenn aus harmlos bösartig wird


Ein Knoten in der Schilddrüse bleibt oft lange unbemerkt, da er zunächst keine Beschwerden verursacht. Mit der Zeit können jedoch Veränderungen auftreten, die eine genauere Abklärung erforderlich machen. In der Schilddrüse können Knoten auch bösartig sein – eine Tatsache, die für viele Betroffene zunächst beunruhigend klingt. Doch nicht jeder auffällige Befund bedeutet automatisch eine ernste Erkrankung. Wichtig ist es, die genaue Ursache des Knotens zu klären, um zwischen harmlosen und behandlungsbedürftigen Veränderungen unterscheiden zu können. Entscheidend ist, bösartige Knoten frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Da die Schilddrüse eine zentrale Rolle im Stoffwechsel spielt, ist eine gesicherte Diagnose besonders wichtig. Erfahren Sie hier, worauf Sie achten sollten und welche modernen Therapiemöglichkeiten heute zur Verfügung stehen.



Persönliche Beratung bei bösartigen Schilddrüsenknoten

Ein bösartiger Knoten in der Schilddrüse ist für viele Betroffene zunächst ein beunruhigender Befund – doch mit einer frühzeitigen Diagnose und der richtigen Therapie bestehen heute sehr gute Behandlungschancen. Ich, Dr. med. Susanne Constantinescu, nehme mir Zeit für Ihre individuelle Situation und berate Sie ausführlich zu den nächsten Schritten – von der Diagnostik bis zur Therapieplanung. Sie haben Fragen oder wünschen eine persönliche Einschätzung? Kontaktieren Sie uns – gemeinsam finden wir den passenden Weg für Ihre Gesundheit.


Thermoablation bei bösartigen Schilddrüsenknoten – Das Wichtigste auf einen Blick!

Die Behandlung bösartiger Knoten in der Schilddrüse stellt eine besondere Herausforderung dar. Bis heute gilt die Operation (Thyreoidektomie) als Goldstandard, da hierbei das entnommene Gewebe anschliessend histologisch untersucht werden kann. Eine innovative und schonende Alternative ist die Thermoablation, bei der das veränderte Gewebe durch gezielte Erhitzung zerstört wird. Verschiedene Techniken kommen dabei zum Einsatz, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile haben. Meistens reicht für das minimalinvasive Verfahren eine lokale Betäubung und eine Punktion, ein Schnitt ist in der Regel nicht erforderlich.

Person fässt sich mit der rechten Hand an den angeschwollenen Hals

Animiertes Bild einer vergösserten Schilddrüse

Wegen des Risikos, dass einige Krebs-Zellen im Körper verbleiben und neue Tumoren entstehen können, ist die Thermoablation bislang nur in ausgewählten Fällen empfehlenswert. Besonders bei gutartigen Knoten ist die Methode besser erforscht, während für bösartige Schilddrüsenerkrankungen bisher nur begrenzte Daten vorliegen. Dennoch wird das Verfahren zunehmend zur Behandlung von Rezidiven und papillären Schilddrüsenkarzinomen offiziell empfohlen. 


Für Patienten, bei denen eine Operation aufgrund von Vorerkrankungen nicht möglich ist oder die sich gegen einen chirurgischen Eingriff entscheiden, bieten wir in unserer radiologischen Praxis im Herzen Berns die Thermoablation von bösartigen Schilddrüsenknoten an. Ob diese Methode für den individuellen Fall geeignet ist, wird vorab sorgfältig geprüft und besprochen.

Was sind bösartige Schilddrüsenknoten?

Knotige Veränderungen der Schilddrüse sind weit verbreitet, doch nur bei weniger als einem Prozent handelt es sich tatsächlich um bösartige Schilddrüsenknoten. Maligne Knoten zeichnen sich dadurch aus, dass das Tumorgewebe unkontrolliert wächst, die Kapsel durchbricht und in umliegende Strukturen sowie über Blut- und Lymphbahnen Metastasen bildet. Die Heilungschancen steigen deutlich, je früher Diagnose und Therapie erfolgen.

  • Papilläres Schilddrüsenkarzinom (PTC): Mit etwa 60 % ist diese Form die häufigste Variante von Schilddrüsenkrebs. In der Szintigraphie zeigen sich PTC typischerweise als kalte Knoten in der Schilddrüse, da sie kein Iod aufnehmen und keine Hormone produzieren. Viele PTC verbleiben als Mikrokarzinome und können zunächst beobachtet werden („watch and wait“). Kleinere Tumoren lassen sich oft erfolgreich mit der Thermoablation behandeln, während bei grösseren Tumoren meist eine Operation mit Entfernung der Schilddrüse und der regionalen Lymphknoten notwendig ist. Anschliessend erfolgt häufig eine Radioiodtherapie, bei der Radioiod gezielt eingesetzt wird, um verbleibende Krebs-Zellen und lymphogene Metastasen zu beseitigen.
  • Follikuläres Schilddrüsenkarzinom (FTC): Diese mit rund 25 % zweithäufigste Form entwickelt sich aus den Zellen des Follikelepithels. FTC bildet meist solitäre kalte Knoten, seltener heisse Knoten in der Schilddrüse, was die Abgrenzung zu gutartigen Adenomen erschwert. Besonders in Iod-Mangelgebieten tritt FTC häufiger auf und neigt zur hämatogenen Bildung von Fernmetastasen in Lunge, Leber, Gehirn und Knochen, während regionale Lymphknoten selten betroffen sind. Die Therapie umfasst in der Regel eine Thyreoidektomie mit anschliessender Radioiodtherapie.
  • Medulläres Schilddrüsenkarzinom (MTC): Auch C-Zell-Karzinom genannt, entsteht es aus den Calcitonin-produzierenden C-Zellen der Schilddrüse. Da diese Zellen weder Iod noch Radioiod aufnehmen und keine Schilddrüsenhormone bilden, ist das MTC nicht für eine Radioiodtherapie geeignet. MTC macht etwa 5 % der Schilddrüsenkrebsfälle aus, metastasiert jedoch frühzeitig über die Lymphwege und später über die Blutbahn. Rund 20 % der Fälle sind genetisch bedingt durch das MEN-Syndrom (Multiple Endokrine Neoplasie), der Grossteil tritt sporadisch auf. Trotz operativer Entfernung sowie Bestrahlung und Chemotherapie ist die Prognose bei MTC oft ungünstiger als bei anderen Formen.

Von Beschwerden zur Diagnose: Bösartige Knoten in der Schilddrüse erkennen

Ärztin untersucht die Schilddrüse einer Patientin mit einem Ultraschallgerät

Die Diagnose bösartiger Schilddrüsenknoten beginnt meist mit einer gezielten Untersuchung des Halses, insbesondere wenn Beschwerden wie Schluckprobleme, ein Engegefühl oder sichtbare Schwellungen auftreten. Um die Ursache der Knoten abzuklären, kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschall sowie Laboranalysen zum Einsatz, die auch Hinweise auf eine mögliche Überfunktion oder hormonelle Störungen liefern können. Hormonwerte im Blut geben dabei Aufschluss über die Aktivität der Schilddrüse – und helfen, gutartige von potenziell bösartigen Veränderungen zu unterscheiden.


Wie wird Schilddrüsenkrebs behandelt?

Bösartige Schilddrüsenknoten werden je nach Art, Grösse, Stadium und Lage des Tumors sowie dem Gesundheitszustand des Patienten mit unterschiedlichen Methoden behandelt. Um Schilddrüsenkrebs behandeln zu können, stehen folgende bewährte Verfahren zur Verfügung: Die Standardtherapie umfasst meist eine Hemithyreoidektomie (teilweise Entfernung) oder Thyreoidektomie (vollständige Entfernung) der Schilddrüse. Diese operative Behandlung ermöglicht eine genaue histologische Diagnostik und bildet die Grundlage für eine gezielte Nachsorge. Ergänzend werden häufig Radioiodtherapie bei differenzierten Karzinomen sowie perkutane Strahlentherapie bei aggressiveren oder inoperablen Tumoren eingesetzt. Systemische Therapien, wie Tyrosinkinase-Inhibitoren oder Immuntherapien, kommen bei fortgeschrittenen oder metastasierten Fällen zum Einsatz.

Die Thermoablation, vor allem bei gutartigen Knoten etabliert, gewinnt zunehmend an Bedeutung auch bei der Behandlung von bösartigen Schilddrüsenknoten, insbesondere wenn eine Operation nicht möglich oder risikoreich ist. Dabei stehen verschiedene Techniken zur Verfügung:

  • Radiofrequenzablation (RFA): Am besten erforschte und häufigste Methode, bietet eine effektive Volumenreduktion bei geringem Risiko für Nebenwirkungen.
  • Mikrowellenablation (MWA): Ähnlich wirksam wie RFA, mit kürzeren Behandlungszeiten, jedoch etwas höherem Risiko für thermische Schäden.
  • Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU): Nicht-invasiv, jedoch begrenzt wirksam bei grösseren oder tief gelegenen Knoten.
  • Laserinduzierte Thermotherapie (LITT): Sehr präzise, erfordert aber hohe technische Expertise.
Knoten an der Schilddrüse werden mithilfe von einem Ultraschallgerät behandelt

Insbesondere bei einem Rezidiv Schilddrüsenkrebs – also dem Wiederauftreten von Tumorknoten nach Erstbehandlung – stellt die Thermoablation eine schonende und zielgerichtete Alternative zur erneuten Operation dar. Die Wahl der geeigneten Methode hängt von der Grösse, Lage des Rezidivs und der individuellen Patientensituation ab. Thermoablationstechniken können Tumorvolumina um bis zu 90 % reduzieren und verbessern so die Lebensqualität, erfordern jedoch eine sorgfältige Nachsorge aufgrund des Risikos unvollständiger Gewebezerstörung.


Rezidiv Schilddrüsenkrebs effektiv behandeln – Thermoablation als mögliche Option

Die Wirksamkeit der Thermoablation bei bösartigen Schilddrüsenknoten wird derzeit noch kritisch diskutiert. Zwar führt das Verfahren zu einer deutlichen Volumenreduktion und Linderung der Symptome, jedoch ist die wissenschaftliche Evidenz bei malignen Knoten deutlich schwächer als bei den wesentlich häufigeren gutartigen Knoten.

Ein wichtiger Nachteil der Thermoablation besteht darin, dass eine vollständige Entfernung des bösartigen Gewebes nicht garantiert werden kann und eine anschliessende histologische Untersuchung zur genauen Beurteilung der Malignität entfällt. Zudem fehlen verlässliche Daten zu möglichen Langzeitfolgen. Daher bleibt die operative Entfernung der Schilddrüse, meist kombiniert mit einer Radioiodtherapie, die bevorzugte Behandlungsmethode. Die Thermoablation kommt nur in ausgewählten Fällen zum Einsatz.


Laut aktuellen Leitlinien kann eine Ultraschall-gesteuerte Thermoablation insbesondere beim papillären Mikrokarzinom der Schilddrüse (PTMC) sowie bei einem Schilddrüsenkrebs rezidiv eine sinnvolle Option darstellen. Während das Verfahren bei gutartigen, vor allem autonomen Schilddrüsenknoten als sichere Therapie gilt, sollte es bei bösartigen Schilddrüsenknoten nur dann angewendet werden, wenn eine Operation aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist oder von den Patienten abgelehnt wird. In diesen Fällen ist eine sorgfältige und engmaschige Nachsorge essenziell, um ein mögliches Wiederauftreten oder Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen.

Thermoablation bei Rezidiv Schilddrüsenkrebs – Welche Vorteile bietet das Verfahren?

Wenn die Thermoablation als Behandlungsmöglichkeit bei einem Rezidiv Schilddrüsenkrebs in Betracht gezogen wird, eröffnet sie gegenüber der klassischen Operation zahlreiche Vorteile:

  • Erhalt der Schilddrüse: Durch gezielte Hitzeeinwirkung wird ausschliesslich das erkrankte Gewebe zerstört, während das gesunde Schilddrüsengewebe erhalten bleibt und seine Funktion weiterhin erfüllen kann.
  • Keine Vollnarkose erforderlich: Die Behandlung erfolgt unter örtlicher Betäubung, sodass ein stationärer Aufenthalt oft vermieden werden kann.
  • Minimaler Schnitt und kleine Narbe: Die Thermoablation hinterlässt nur eine sehr kleine Narbe, die deutlich unauffälliger ist als bei einer herkömmlichen Schilddrüsenoperation (Thyreoidektomie).
  • Schnelle Erholung: Die Patienten sind meist schnell wieder fit und können rasch in ihren gewohnten Alltag zurückkehren.
  • Effektive Volumenreduktion: Maligne Knoten lassen sich durch die Thermoablation oft um bis zu 90 Prozent verkleinern, was zu einer deutlichen Symptom-Verbesserung beiträgt.

Diese Vorteile machen die Thermoablation zu einer schonenden und wirkungsvollen Alternative bei einem Schilddrüsenkrebs Rezidiv, die dabei helfen kann, die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Welche Risiken gibt es bei der Thermoablation von bösartigen Schilddrüsenknoten?

Die Thermoablation ist bei gutartigen Knoten in der Schilddrüse eine etablierte Methode. Bei bösartigen Schilddrüsenknoten hingegen müssen die Risiken sorgfältig abgewogen werden, insbesondere wenn ein Schilddrüse Knoten bösartig ist. Folgende Risiken sind dabei zu beachten:

Gezeichnete Abbildung Ärztin mit grosser Schilddrüse

  • Unvollständige Gewebezerstörung: Es besteht die Gefahr, dass das bösartige Gewebe nicht vollständig abgetötet wird und verbleibende Krebs-Zellen erneut wachsen und einen Tumor bilden können.
  • Schädigung des Stimmbandnerven (Recurrensparese): Der Nervus laryngeus recurrens verläuft nahe der Schilddrüse und steuert die Stimmbänder. Eine Verletzung kann zu Heiserkeit oder im schlimmsten Fall zu einer Stimmbandlähmung führen. Solche Komplikationen treten jedoch in weniger als einem Prozent der Fälle auf.
  • Thermische Schäden an umliegendem Gewebe: Besonders bei Knoten an der Rückseite der Schilddrüse können benachbarte Nerven oder die Nebenschilddrüsen betroffen sein, was Störungen im Calciumstoffwechsel verursachen kann.

Aufgrund dieser Risiken ist die Thermoablation bei bösartigen Schilddrüsenknoten nur in Ausnahmefällen und nach sorgfältiger Abwägung durch Fachärzte empfehlenswert.

Welche langfristigen Ergebnisse sind nach Thermoablation bei bösartigen Knoten in der Schilddrüse zu erwarten?

Können Knoten in der Schilddrüse bösartig sein? Auch wenn die Thermoablation in erster Linie bei gutartigen Schilddrüsenknoten eingesetzt wird, zeigen neuere Studien, dass sie auch bei bösartigen Veränderungen vielversprechende Ergebnisse liefern kann. So lässt sich das Knotenvolumen innerhalb eines Jahres um bis zu 90 % reduzieren – bei gleichzeitig minimaler Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion. Doch gerade wenn ein Schilddrüsenknoten bösartig ist, bleibt die Herausforderung, alle entarteten Zellen sicher zu erfassen. Eine engmaschige Nachsorge ist daher entscheidend, um mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen und gezielt behandeln zu können.

Wie läuft die Thermoablation bei bösartigen Knoten in der Schilddrüse ab?

Die Thermoablation ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem entartetes Gewebe durch gezielte Hitze zerstört wird. Nach lokaler Betäubung und Ultraschall-Untersuchung zur genauen Lagebestimmung wird eine dünne Sonde direkt in den Knoten eingeführt (bei Radiofrequenz- oder Mikrowellenablation). Beim hochfokussierten Ultraschall erfolgt die Behandlung ohne Punktion, da die Hitze von aussen gebündelt wird. Das Gewebe wird auf 60 bis 90 °C erhitzt, um die Tumorzellen zu zerstören, während gesundes Gewebe geschont bleibt. Die Behandlung ist kurz, die kleine Punktionsstelle wird versorgt, und meist kann der Patient schon am nächsten Tag nach Hause.


Mikroinvasive Behandlung bei bösartigen Knoten der Schilddrüse in Bern

Dr. med. Susanne Constantinescu beim Beratungsgespräch

In der Schilddrüse können Knoten auch bösartig sein – besonders, wenn herkömmliche Behandlungsmethoden nicht mehr weiterhelfen oder Operationen zu belastend erscheinen. Für solche Fälle bietet die schonende Thermoablation eine moderne, minimalinvasive Alternative mit hoher Präzision und kurzen Erholungszeiten. Ob bei einem bösartigen Knoten, einer vergrösserten Schilddrüse oder einer Schilddrüsenzyste – wir beraten Sie individuell und finden gemeinsam heraus, ob dieses innovative Verfahren für Sie infrage kommt. 



Sie haben Fragen oder wünschen eine persönliche Beratung? Kontaktieren Sie uns jetzt – wir unterstützen Sie kompetent und einfühlsam auf Ihrem Weg zu einer optimalen Behandlung.


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